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Die Himmelsscheibe von Nebra und der 13. Monat

Die Zahl der Theorien über die Himmelsscheibe von Nebra nimmt im Laufe der Jahren noch immer weiter zu. Die offizielle Erklärung wirkt angeblich nicht überzeugend.

An der Aussage "die größere Goldscheibe wäre der Vollmond oder die Sonne" zweifelten Vielen von Anfang an. Bei mir entstand beim Betrachten des eindrucksvoll aufleuchtendes Kunststück im Museum in Basel die Sicherheit: kein Vollmond, gar keine Sonne, es könnte nur Venus sein.

Der Goldschmied hatte ein sehr schönes Himmelsphänomen dargestellt, Sichel bei Venus und außerdem die Plejaden daziwschen, das vielleicht auch - entsprechend den damaligen Erläuterungen der Astronomen - mit Schaltmondmonaten etwas zu tun hat.

Die Himmelsscheibe von Nebra wurde, wenn er 3700 bis 4100 Jahre alt ist, etwa zur Zeit von König Bur-Sin (ca. 1800 v. Chr.) hergestellt. Der 8-jährige Venuszyklus könnte der Schlüssel sein die Nebrascheibe in einen größeren Kulturzusammenhang zu verstehen.

Die Himmelsscheibe von Nebra (Durchmesser 32 cm). Ursprünglich waren nur die Mondsichel, die 32 goldenen Punkte und die große Scheibe links von der Mitte abgebildet.
Foto: J. Lipták, Landesmuseum für Vorgeschichte Halle.

Sichel und Venus - Anweiser für den neuen Sonnenjahr

Im Zweistromland funktioniert viertausend Jahre her der Schaltmonatepraxis ausgezeichnet ohne dass die Könige die genauen Zeitspanne vom Sonnenjahr und Mondumlauf wussten. Es braucht erstaunlich wenig Himmelsbeobachtung und fast keine Rechnerei um an etwa 19 Jahre sieben Schaltmonaten hinzufügen.

Und auch war mich unbekannt. dass die Venus-Tafel des Ammizaduga entschlüsselt, dass wenn Nin-si-an-na (Venus) nach acht Regierungsjahren "einen Monat zu spät" sichtbar oder unsichtbar wurde, es ein Schaltmonat braucht. So slicht ist es ja, mit Hilfe von Venus für die kommenden acht Jahre die Schaltmonaten einzuplanen (danach braucht es dann Korrektur).

Diese Fakten aus damaligen Zweistromland machen es ja viel wahrscheinlicher, dass der Goldschmied, der im gleichen Jahrtausend lebte, Venus abbildete. Dieser Planet ist eine große Hilfe bei der Zeitordnung, eine Aufgabe der Priester und Köninge. Das achtjährige Venuszyklus ermöglicht sogar vorauszusagen, welche der kommenden acht Jahren einen Schaltmonat braucht. Die Götterversammlung von Sin, Schamasch und INANNA ermöglicht gerade das was für die führenden Könige sehr praktisch ist: das Zukünftige lässt sich voraussagen.

Plejaden (mit oder ohne Sichel) -
auch Anweiser für den neuen Sonnenjahr

Auf der Himmelscheibe von Nebra ist keine Sonne angebildet, das Siebengestirn ist jedoch da. Die Kombi Sichel-Plejaden ist eine moderne Methode für das Schalten. An der Größe der Mondsichel, wenn er an den Plejaden vorbeizieht, lässt sich leicht unmittelbar ablesen ob das Kalenderjahr einen extra Monat braucht. Man braucht kein Notizen zu machen und sich nicht zu erinnern, wie es acht Jahre her war.

Mit Listen des Neusichtbarwerdens der Sternen im Jahreslauf und ihren heliakischen Untergang (ab 1200 v. Chr. wurde dies entwickelt), wird es sogar noch einfacher Mondkalender und Sonnenkalender in Schritt zu halten. Die Menschen lernten über längere Perioden die Schaltmonate immer vernünftiger über die Jahre zu verteilen.

Prunkstück für das gute Handhaben des "Großen Jahres"?

Die Himmelscheibe von Nebra kann ein Prunkstück sein, der das gute Handhaben des "Großen Jahres" (das Jahr mit 13 Mondmonate) symbolisiert.

Es kann auch sein, dass die Nebra-Scheibe den schönen Moment darstellt, in dem sich Venus und der Mond am 27. Februar 1602 v. Chr. nah an dem Siebengestirn getroffen haben.

Dann war Venus im größten Glanz und die Sichel drei Tage alt (k 14%). Der Goldschmied hat die Sichel etwas zu dick gemacht (k 25%). Wenn die Sichel am dunklen Himmel intensiv leuchtet, sieht sie ja viel größer aus als in der Dämmerungszeit. Wenn Venus im größten Glanz leuchtet, kann die Sichel nur an ihr vorbeiziehen, wenn sie jünger und schmaler ist. Bei Einbruch der Dunkelheit "wirkt" die leuchtende Sichel größer, die Sichel sieht am klaren, dunklen Himmel viel größer aus als ihre räumliche Grenzen.

Was auch gut möglich wäre: die Nebra-Scheibe stellt den Abendhimmel auf einem anderen winterlichen Abend etwa 2100 - 1600 v. Chr. dar, auf welchen das Himmelsbild Sichel bei Venus und Plejaden die Menschen tief beeindruckten.

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