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Die Frage der Vertauschung der Namen von Merkur und Venus

Quelle: Elisabeth Vreede: ÜBER DEN PLANETEN MERKUR In: Elisabeth Vreede, Kalender Ostern 1942 - 1943, Arlesheim

Es handelt sich u.A. darum, dass die Merkur- und Venussphären sozusagen in einer gewissen Verschlingung zueinander stehen, während die Planeten natürlich eindeutige Körper sind, die immer mit demselben Namen bezeichnet wurden und sich auch immer an dem Rande ihrer Sphären befinden. Aber die Sphären durchdringen sich ja alle, und bei diesen unteren Planeten ist infolge ihrer Stellung zwischen Erde und Sonne die Durchdringung eine viel kompliziertere als bei den oberen Planeten, sodass der eine Planet mit der Sphäre des anderen vertauscht worden ist, als man anfing, die Namen nur noch auf die am Himmel sichtbaren Planeten anzuwenden. Dass die Venus der erdnächste Planet ist und nicht der Merkur, hat wohl mit dem Sturz des Luzifer zu tun! Dazu spielen die Raumverhältnisse natürlich eine große Rolle, da ja die Planeten und die Sphären nicht denselben Welten angehören.

Nun hat die Venussphäre gleichsam auf den Merkur “abgefärbt” und umgekehrt, und so finden wir z.B. am Himmel nicht den Merkur von der Farbe des Quecksilbers, sondern die Venus, und der Merkur selber ist ausgesprochen kupferfarbig. Wenn daher vom Quecksilber als vom “okkulten Merkur” gesprochen wird, so ist damit die Merkursphäre gemeint, aber die Venus sendet ihre Wirkungen da hinein als Planet. Andrerseits ist wiederum der Merkur in seinen Bewegungen der wirklich “quecksilbrige Planet”, nicht die Venus. – Natürlich ist nur damit einiges Weniges von diesem komplizierten Problem berührt worden. ...

In Bezug auf die Sphäre des Merkur und auch der Venus, kommt natürlich in Betracht, dass beide sich zusammen mit den Planeten von der Sonne losgelöst haben, nachdem diese schon die Erde verlassen hatte. Die Kräfte, die von diesen Sphären ausgehen, sind daher den Sonnenkräften verwandt, namentlich in all demjenigen, was die Sonne, als sie noch in dem “alten Sonnenzustand” war, an Lebenskräften entwickelt hatte, denn auf der “alten Sonne” wurde ja das Leben entzündet, der Ätherleib dem Menschen eingegliedert usw. Aber die Sonne hat ja deswegen die Erde verlassen, weil ihr Tempo - das Entwicklungstempo ihrer Wesenheiten - ein zu rasches war für die Erde. So kann sie auch jetzt ihre Lebensprozesse nicht unmittelbar, sondern nur vermittelt durch die Venus- und Merkursphären an den Menschen heranbringen.

wurde 2020 mit OCR-Bearbeitung von Frauke Roloff und LB zum digitalen Text gemacht.

bietet Publikationen über E. Vreede und von ihr. Viel ihrer astronomischen Arbeit, wie dieser Artikel, wartet noch auf Veröffentlichung.

Venus- und Merkursphären im Stoffwechselleben

So im Stoffwechselleben des Menschen. Die eigentliche Kraft der Verwandlung, die mit den aufgenommenen Nahrungsmitteln stattfinden muss, rührt von der Sonnensphäre her. Aber diese ja sehr komplizierte und ausführliche Umformung der Stoffe muss gleichsam in abgeschwächten Etappen ausgeführt werden mit Hilfe der Sphären der untersonnigen Planeten.

Während von der Venussphäre die Kräfte kommen, die die erste Verarbeitung der Nahrung nach der Aufnahme besorgen, ist es durch die Kräfte der Merkursphäre, dass die Nahrungsstoffe so umgearbeitet werden, dass sie zuletzt in den Säftekreislauf eintreten können. Der Rhythmus im Stoffwechsel speziell unterliegt dem Merkur.

Der Planet vor der Sonne

Aber auch dieser Prozess würde noch zu stark der Sonnenwirkung unterstehen. Hier tritt der Planet, der gewissermaßen der in einem Punkt konzentrierte physisch-überphysische Ausdruck der ganzen Sphäre ist, mit seiner Kraft auf. So klein rein äußerlich der Merkurplanet scheinen mag, als solcher Vertreter der Merkursphäre übt er eine abschwächende Wirkung auf die Sonne aus jedesmal, wenn er sich vor sie hinstellt oder in der Nähe der Sonnenscheibe vorübergeht, d.h. wenn er in sogenannte “untere Konjunktion” mit der Sonne tritt.

Würde dieses nicht geschehen, so würde, wie Dr. Steiner einmal ausführte, der Mensch seine Nahrung nicht bei sich behalten können, sondern sie sofort ausspeien müssen. Es findet also eine rhythmische Abschwächung der Sonnenkräfte durch den Merkur statt, die nötig ist für das richtige Kräfteverhältnis, das der Mensch braucht für seinen Stoffwechselprozess.

Quelle: Elisabeth Vreede: ÜBER DEN PLANETEN MERKUR In: Elisabeth Vreede, Kalender Ostern 1942 - 1943, Arlesheim

Eine Verwechslung der Sphären
mit den betref­fenden Planeten (1928)

"Ohne auf die komplizierte Frage der Verwechslung von Venus und Merkur in Einzelheiten ein­zugehen, kann hier gezeigt werden, wieso Ptolemäus und Kopernikus beide denselben Stern Venus nennen und doch eine andere Reihenfolge haben konnten. Man bedenke, daß das ptole­mäische System nicht eigentlich auf räumliche Verhältnisse Rücksicht nahm, sondern auf zeitliche, auf die gleichförmigen Rhythmen, die ja herauskommen sollten."

“Dass Merkur der erdnächste Planet sein müsse, dass die Venus folgt, wird eigentlich der Tradition entlehnt, und diese Tradition war ja aus den Mysterien. Denn in den alten Mysterien wusste man, dass der Mensch im Leben nach dem Tode zuerst die Mondensphäre passiert, dann die Merkur-, dann die Venussphäre.
Aber für die äußere Anschauung und für die später möglich gewordenen Beobachtungen und Berechnungen (z.B. der Merkur- und Venusübergänge vor der Sonne) war es ebenso klar, dass der kleine, rötliche, schwer sichtbare Merkur der Sonne am nächsten steht, die helle, strahlende, sich von der Sonne weiter entfernende Venus der Erde am nächsten. Was also vorliegt, ist ein Nicht-übereinstimmen, eine Verwechslung der Sphären mit den betreffenden Planeten.”

Quelle: E. Vreede: Über die Bewegungen von Venus und Merkur - Das Osterfest, 7. Rundschreiben, S. 5, März 1928,

Paul-Regenstreif-Venus-und-Merkur.pdf

Chronologische Sammlung Texte
aus den Rundschreiben 1927-1930

Der Forschungsansatz von Paul Regenstreif über die Vertau­­schung der Namen von Merkur und Venus (1959) und die ziemlich unbekannt gebliebene Texte von E. Vreede (Kalender 1942-1943) waren Anlass das Thema weiter zu erforschen.

Elisabeth Vreede hatte ja in ihren 36 Rundbriefen öfters über Venus, Merkur und Planetensphären geschrieben. Das PDF bietet eine chronologische Sammlung Texte aus ihren Rundschreiben September 1927- August 1930 (Version Februar 2024).

E-Vreede-Planetenspharen-1927-1930-p-Februar-2024-GA136-Loch-9S.pdf

Quelle: Astronomie und Anthroposophie, Herausgabe von W. Viersen, von der Mathematisch-Astronomischen Sektion der Freien Hochschule Goetheanum, Philosophisch-Anthroposophischer Verlag Goetheanum, Dornach, Schweiz 1980.

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