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Jupiter,

sein Mitbewegen mit den Zwillingen
und
sein eigener Weg

Der ruhig leuchtende Jupiter dominiert schon monatelang den Morgenhimmel. Er befindet sich im Sternbild der Zwillinge und im November und Dezember ziehen sie gemeinsam morgens früh von ihrer höchsten Stellung Richtung Nordwesten.

Oberhalb dieses sogenannten sonnenfernen Planeten funkeln Kastor und Pollux, die beiden Hauptsterne der Zwillinge. Unterhalb von Jupiter gibt es eine Reihe Sterne, welche die Füße der beiden antiken Helden markieren. Diese weniger hellen Sterne verblassen während der Morgendämmerung als erste, Kastor und der hellere Pollux verschwinden später ganz, während Jupiter noch lange als einsamer Lichtpunkt sichtbar bleibt. Kurz bevor die Sonne in der entgegengesetzten Richtung aufgeht (SO), tritt auch er aus der Erscheinungswelt zurück.

Anfang November findet sein Aufgang etwa um 21 Uhr statt. Wenn Ihnen im Nordosten am dunklen Himmel ein kräftiges Licht auffällt, das später am Abend immer höher steht, können Sie sicher sein: Das ist Jupiter.

Die Zwillinge befinden sich am östlichen Himmel in liegender Position, Kastor und Pollux sind links von Jupiter. Diese Gruppe geht von Woche zu Woche eine halbe Stunde früher auf. Der Planet wird Anfang Januar im größten Glanz leuchten, sein Eigenglanz wird noch intensiver.

Venus kann prinzipiell nie am dunklen Abendhimmel emporsteigen. Der sogenannte erdnahe Planet befindet sich ja immer in Sonnennähe. Sie steigt und sinkt tagsüber gemeinsam mit der Sonne. Zurzeit folgt sie die Sonne und wird sichtbar, wenn die Sonne am Ende des Tages sehr tief steht. Venus schmückt nach Sonnenuntergang den aufleuchtenden Abendhimmel.

Anfang Dezember geht Jupiter so viel früher auf, dass er schon sichtbar ist, wenn Venus in der gegenüber liegenden Richtung untergeht (SW, um etwa 19 Uhr). Die anschließenden Wochen bieten jeden Abend ein schönes Schauspiel: Das Erscheinen von Venus links oberhalb der sinkenden Sonne, Sonnenuntergang, die Abendröte mit der sinkenden Venus, das Emporsteigen des Jupiter am dunkleren nordöstlichen Himmel.

Jupiter geht von Tag zu Tag in einer früheren Phase der Abenddämmerung auf. Der sonnenferne Jupiter und die erdennahe Venus blicken sich jeweils neu, in einem geänderten Umkreis, an!

Die Abbildung des Morgenhimmels zeigt etwas Bemerkenswertes: die Stellung des Jupiter im Sternbild ändert sich von Monat zu Monat. Jupiter wird ab 7. November (bis 6. März 2014) allmählich näher an den lichtschwachen Stern Mebsuta heranziehen. Da war er schon im August, als er Richtung Wasat zog, er zieht also noch mal dahin.

Wie subtil ist dieser Gang im Vergleich mit dem täglichen und monatlichen Gang von NO nach NW!

Jupiter integriert unterschiedliche Tätigkeiten
auf einer lebendige und feine Art und Weise.

Während Jupiter sich mit den Sternen von Ost nach West mitbewegt, zieht er auch seinen Weg zwischen den Sternen. Abhängig von seinem Verhältnis zur Sonne, bewegt er sich etwas langsamer oder schneller als die Sterne von Ost nach West.

Der "vornehme Herr" emanzipiert sich von dem klar geordneten Sternengang.

Artikel in Lebendige Erde Nov.-Dez. 2013

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