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Ostervollmond am 19. April 2019

Die rhythmische Berechnung
des ersten Frühlingsvollmondes

Christus ist im Frühling (am 3. April 33 nach R. Steiner) gestorben. Am Abend nach der Kreuzigung ging der partiell verfinsterte Vollmond auf. Am dritten Tag, am ersten Morgen der neuen Woche, am Sonntag bei Sonnenaufgang und sinkendem abnehmenden Mond, ist Christus aus seinem Erdengrabe auferstanden.

Für das jüdische Volk ist der Tag 14. Nisan, etwa die Mitte des ersten Frühlingsmonats, ein wichtiger Feiertag. Das Passahfest wurde gefeiert. Jedes Jahr gibt zur Zeit des Paschafeiers ein (fast) ganz runder Mond die ganze Nacht über viel Licht. Der jüdische Kalender ist ein Mondkalender, der neue "Tag" fängt bei Sonnenuntergang an.

Das Abendmahl und die Kreuzigung am nächsten Nachmittag haben am 14. Nisan stattgefunden. Eine Gruppe der ersten Christen, viele Juden gehörten dazu, begegneten sich jährlich am 14. Nisan zum Gedächtnis. Sie hatten am Anfang des 14. Nisan ihr gemeinsames Abendmahl. Jedes Jahr stieg der (etwa) volle Mond am Abendhimmel empor.

Andere ersten Christen, die "Heiden Christen" gehörten dazu, sammelten sich am Sonntag danach für das Auferstehungsfest. Während Sonnenaufgang am östlichen Himmel verblasste der abnehmende Mond tief am westlichen Himmel.

In den Wochen vor 14. Nisan gab es ein zunehmende Mond, der abends viele Stunden relativ hoch am Himmel stand. In den Wochen nach 14. Nisan war der Mond abnehmend, er stand meistens bedeutsam tiefer und gab immer weniger Licht beim Anbruch des neuen Tages.

Am Auferstehungstag 16. Nisan war der Tag länger als die Nacht. Die Sonne kam jeden Morgen früher auf und es wurde wärmer. Der Mond kam immer später in der Nacht auf, war kürzer am Nachthimmel und gab weniger graues Licht.

Die Christen einigten sich 325 (Konzil von Nicäa), dass Ostern am Sonntag, der folgt auf dem ersten Frühlingsvollmond gefeiert wird. Astronomen bekamen die Aufgabe, die Daten für den Ostervollmond und die andere kirchlichen Festtage zu bestimmen. Sie benutzen dazu langjährige Sonne-Mond-Zyklen. Die rhythmische Berechnung des ersten Frühlingsvollmondes wurde einer Berechnung, die alle damals bekannten unregelmäßigen Bewegungen des Mondes berücksichtigte, vorgezogen.

Nach jahrhundertelangen Diskussionen verfügte Papst Gregor XIII., dass einige Details an den langjährigen Sonne-Mond-Zyklen korrigiert und eine erneuerte Tabelle aufgestellt werden sollten, um die christlichen Feiertage sowohl am Sonne-Mond-Verhältnis zur Zeit des Todes und der Auferstehung Christi sowie am jüdischen Passahfest (14. Nisan) auszurichten. Ostersonntag findet demzufolge nach dem jüdischen Passahfest statt.

Die Westkirche feiert Ostern an dem Sonntag, der dem ersten Vollmond am oder nach dem 21. März folgt. Am 21.3.2019 ist Vollmond, melden die Kalender dieses Jahres. Bemerkenswert ist, dass im Calendarium Gregorianum nicht dieser Märzvollmond, sondern der Aprilvollmond (am 19. April um 4 Uhr) als Ostervollmond aufgelistet ist. Eine Berechnungsmethode, die für uns ungewöhnlich und schwer nachvollziehbar ist, hat dies bedingt.

Nach der zyklischen Berechnung
ist schon am 20. März 2019 Vollmond

Im gregorianischen Kalender von 1582 steht auf S. 436

in Spalte 1 und 9, dass Ostern (Pascha) 2019 am 21. April stattfindet,

in Spalte 5, dass pleniluna media, der zyklisch berechnete "mittlere" Vollmond, am 19. 4. A,

das bedeutet am 19 (Dies: Tag) um 4 Uhr (Hora: Stunde) im Monat April stattfindet,

in Spalte 6 dass Luna XIV am 18. April ist, also ein Tag früher.

Nach diesem zyklischen Kirchenkalender sind die darauffolgenden Ostervollmonden am 7. April 2020 um 13 Uhr und am 27. März 2021 um 22 Uhr.

Der Mond tritt am 19. April 2019 um 12.12 Uhr Winterzeit in Opposition zur Sonne. Die Definition des Vollmondes ist räumlich ganz genau definiert: die ekliptikale geozentrische Länge des Mondes ist um 180° größer als die ekliptikale geozentrische Länge der Sonne. Dabei heißt geozentrisch: von einem hypothetischen Beobachter im Erdmittelpunkt aus gesehen. Vollmond findet daher weltweit zum selben Zeitpunkt statt, der aber in verschiedenen Zeitzonen verschiedenen Uhrzeiten entspricht.

Der räumlich genau definierte Vollmond, der sogenannte wahre Vollmond, findet diesmal also gut acht Stunden später statt als der zyklisch berechnete Vollmond (am 19. April um 4 Uhr). Im März gibt es ein ziemlich ähnlicher Unterschied zwischen dem wahren Vollmond und dem kirchlichen Vollmond.

Der genau berechnete Oppositionszeit vom Mond zur Sonne findet am 21. März um 2.43 Uhr statt. Der zyklisch berechnete Märzvollmond ist in Spalte 5, Pleniluna media Caléd. Gregoriani, nicht aufgelistet. Ganz sicher kann jedoch behauptet werden, der kirchliche Vollmond findet in der gleichen Nacht statt als der wahre Vollmond, jedoch vor Mitternacht, also am 20. März.

Der zyklisch berechnete Vollmond vom 20. März ist kein Ostervollmond. Der Regel ist ja: Vollmond ist am oder nach dem 21. März.

beschreibt Unterschieden zwischen dem jüdischen Mondkalender und dem römischen Sonnekalender und wie schwer es ist die Daten von einem im anderen Kalender zu übertragen.

Mehrere Seiten des Kalendariums finden Sie auf der Website "Calend. Greg. 1984-2122", mit Dank an Google

Elisabeth Vreede: Über das Osterfest

1943 fand etwas Ähnliches statt als dieses Jahr 2019 (Vollmond am Dienstag 20. März 1943, Ostern am 25. April). Sie berichtete über das Osterdatum:

"Aus dieser Leidensgeschichte heraus kann gewiss nicht der Wunsch entstehen, Ostern nun zu einer andern Zeit als der allgemein angenommenen zu feiern. ...

So nehmen wir auch das Osterdatum 1943 willig hin, trotzdem es nach anderem Gesichtspunkt am 28. März hätte gefeiert werden können.

Da nach der alten Regel der Vollmond am 20. März fiel und daher nicht berücksichtigt werden darf, gilt erst der nächste als Frühlingsvollmond, der uns auf ein Ostern am 25. April führt."

"Es ist das mit dem Kosmos Rechnende
in Bezug auf eine,
sich auf der Erde abspielende Tatsache,
was als das Bedeutsame der Regel angesehen werden muss.
Das Rhythmische in dem Verhältnis
der Gestirnswelt
zur Erde
spielt hier in grandioser Weise hinein.
"Denn es waltet
der Christus-Wille im Umkreis
in den Weltenrhythmen,
Seelenbegnadend"

ist der Ausdruck, den R. Steiner bei der Weihnachtstagung 1923 für diese Tatsache im allgemeinen geprägt hat."

Quelle: "Über das Osterfest" im Kalender Ostern 1943-1944. 15. Jahrgang, herausgegeben von E. Vreede Arlesheim

ostern1943 vreede pdf

NEU: das viel leichter lesbare Worddatei: e vreede ostern 1943 p 27 4 2019 docx

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