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Der Mondkalender, ein Lokalkalender

Die ältesten aufgeschriebenen Namen der 12 Monate

Die ältesten erhaltenen vollständige Monatsreihen (12 Namen) sind aus der Zeit des Königs Sargon von Akkad, der im fruchtbaren Gebiet nördlicher als Ur seinen Residenz hatte. Die Name eines Monates hatte viele Varianten. Mehrere deuten auf die Jahreszeiten, z.B.
Monat 1 SE-IL-LA = Wachsen des Korns
Monat 2 GAN-MAS = Feld in Blüte
Monat 5 SU-KUL = Säen
Monat 12 SI-KIN-KUD = Kornernte.
Der 12. Monat war etwa März (im Gregorianischen Kalender)

Quelle: Friedrich Ginzel: Handbuch der mathematischen und technischen Chronologie, das Zeitrechnunsgwesen der Völker, 1. Band (www.Forgottenbooks.com).

König Sargon, Irakisches Nationalmuseum

Mit dem König Sargon fing eine neue Ära in der Geschichte von Mesopotamien an. Das erste zentral verwaltete Großreich war entstanden, was viel Organisation und Administration mitbracht. Die semitische Sprache wurde für Inschriften, Briefe und Urkunden verwendet. Jeder Monat hatte bestimmte rituelle Festen, die an den agrarischen Tätigkeiten verknüpft waren. Der König und der Priester hatten die Aufgabe, dass die Rituelen und Festen des Kultuskalenders am richtigen Tag stattfanden.

Die genauen Jahren seines Lebens sind noch nicht bekannt. König Sargon lebte wahrscheinlich 2356 bis 2300 v. Chr. (mittlere Chronologie) oder 2292 bis 2236 v. Chr. (kurze Chronologie).

Die unterschiedlichen Lokalkalender

Rollsiegel, 5.3 cm Höhe. Rechts König Ur-Nammu, sumerische König etwa 2100 v. Chr. British Museum (London).
Die vorderste Frau mit siebenstufigen Kleid und mit der Hörnerkrone ist INANNA.

Für die Zeiteinteilung im Alten Mesopotamien ist auch die Sonnewirkung im Jahreslauf, die sich im Kreislauf der Natur äußert, wichtig. Der Erntezeit im April/Mai folgt der heiße und regenlose Sommer, in dem die Vegetation abstirbt. Etwa im Oktober setzen die Herbstregen ein und auf den Feldern wird die Aussaat begonnen. Der Winterregen bringt die Vegetation hervor, die bis ins Frühjahr hinein gedeiht. Wenn der Schnee in den Gebirgen geschmolzen ist, entsteht die Frühjahrsflut von Euphrat und Tigris, Dieser Ackerbauzyklus den menschlichen Lebensunterhalt grundlegende Zyklus.

Die Monate eines Jahres sind in der älteren Zeit nach agrarischen Tätigkeiten, z. B. Aussaat oder Gersteschnitt, oder nach Festen benannt. Feste beziehen sich auch auf den Ackerbau und damit manchmal unmittelbar auf einen Monatsnamen Die mit dem Ackerbau verbundenen Feste bilden ein symbolisches Abbild des erwarteten und gewünschten Jahreslaufs.

Für das Füttern der Tieren war Gerste wichtig. Während der sumerische Renaissance, der 3. Dynastie von Ur (mittlere Chronologie: 2112 bis 2004 v. Chr.) hatte jede Stadt eigene Namen für ihren Mondkalender. Die Monate "Die Gerste an den Schafen geben", "Das Essen von zartem Lamsfleisch", "Die Ochsen sind fett", "Monat um die Schafen zu zählen" weisen auf einem urspünglichen nomadischen Leben, wann der König noch ein Hirt war.

Quelle: Übersetzungen Stephen Langdon "Tablets from the Archives of Drehem", 1911

In einer altassyrischen Monatsliste sind gewisse Monate nach Berufen benennt. Der dritte und vierte Monat war der Hirtenmonat, der sechste der Messerschmidtmonat. Der "Monat des Öffnens der Bewässerungsröhren" und der Pflügemonat zeigen die Wertschätzung der neuen Techniken.

Während der Sommerdürre (etwa August), versengte der Feuergott das Land. Alles verdorrte, die Vegetationsgötter waren in der Unterwelt. Es gab die Feier der Totengeister, die Klagesänger hatte zahlreiche Auftritte. Die Namen dieses Monats sind schwerer zu deuten.

Der Monat "Öffnung des Tores" ist kultisch zu verstehen. Der Tor vom Tempel auf dem Zikkurat wurde geöffnet, das Kultbild des Hauptgottes wurde herausgeholt und über alle Treppen nach unter getragen. Neben dem Tempelturm war ein Tempelkomplex mit vielen Gebäuden und ein Hof, wo das Volk Zutritt bekam um das Gottesbild anzuschauen.

Der Anfang des ersten Monates schwankte im Kreislauf der Natur, im Sonnenjahreslauf. Der Anfang des neuen Jahres konnte einen Monat oder sogar zwei Monate früher oder später stattfinden als das Neujahrsfeier der Nachbarstädten.

Einige Beispielen der Variationen zwischen den Lokalkalendern:

* Der Gersteschnitt, der Erntemonat etwa von Mitte April bis Mitte Mai in unserem Kalender, konnte den 1. oder den 12. Monat des Kalenderjahres sein. Zwischen Aussaat und Ernte lag oft etwa sechs Monate. Bei Aussaatmonat als 7. Monat (Akiti), war der Erntemonat der erste Monat.

* Der Monat Gersteschnitt konnte auch den 7. Monat des Kalenderjahres sein, dann war Neujahr im Herbst.

* Im Kalender von Umma hat der zweite Monat die Name "Ziegel in die Ziegelform gelegt", in Nippur die dritte. Nach dem Hochwasserzeit wurde der angeschwemmte Lehm aufgearbeitet, sodass die Ziegel in den heißen Sommermonate trocken konnten.

Der zweite Monat (etwa April- Mai) war manchmal nach einem Stier genannt. Diese kräftigen Stiermänner öffnen die Pforte der Morgendämmerung im weiten Osten. Zwischen ihnen das Symbol des Sonnengottes Schamasch. 2000 v. Chr. Louvre, Paris.

Der erste und der siebte Monat

Im ersten Kalendermonat begann das neue Regierungsjahr. Der König wurde nach einer Reihe rituellen Festen wieder angestellt. Siehe für die jährliche Neukrönung des Königs im ersten Monat und die daranvorangehenden Rituellen in 11. und 12. Monat:

Der erste Monat war in März-April, später konnte dass neue Regierungsjahr auch in September-Oktober anfangen. Der Anfang des neuen Jahres konnte etwa fünf - sieben Monate unterschiedlich sein vom Nachbarstadt.

Alle Lokalkalender hatten im ersten und siebten Monat große Festen. Im Sonnenjahreslauf und in bauerlichen Arbeitsjahr sind dies die Zeiten mit großen Änderungen. Damals gab es nicht die spätere griechische Einteilung des Jahreslaufes in vier Jahreszeiten. Und da war nicht das gleiche Konzept von einem einzigen Jahresanfang als wir haben. Die Übergangszeiten im Kreislauf der Natur wurden durch rituellen Festen begleitet.

Schematisches Jahr von 360 Tagen, 12 Monaten zu je 30 Tagen

Aus Ur III sind Rechtsurkunden und finanziellen Kontrakten überliefert die, wie die administrativen Keilschrifttexte und Texte über Viehverwaltung u.s.w., einen Kalender mit 12 Monaten von 30 Tagen verwenden. Am Ende des bürgerlichen, kultischen Jahres wurde der Unterschied in Tagen zwischen den beiden Kalender berechnet.

Später wurde auch astronomischen Texte (MUL.APIN) geschrieben, dies geschah erst ab etwa 1000 v. Chr. In diesen Texten ist auch mit einem schematischen Jahr von 360 Tagen, 12 Monaten zu je 30 Tagen, gerechnet.

Der Bauherr, Friedensfürst und Handelspolitiker Gudea, der 20 Jahre (zwischen 2141 v. Chr. und 2060 v. Chr.) König von Lagas war. Der Statue wurde aus Diorit hergestellt. Gudea ist die bekannteste sumerische Persönlichkeit.
Louvre, Paris
Jean-Pol Grandmont hat das Museumphoto verwandelt und den betenden König in einer mondenhaften Stimmung scheinen lassen.

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